Aktuelles

20.11.2023

Arbeitstagung der Führungskräfte - Rückblick und Ausblick

Bild - Arbeitstagung der Führungskräfte - Rückblick und Ausblick
© Kreiswehrführer Mathias Schütte, Sonja Ruge und Dirk Rathmann

Arbeitstagung der Führungskräfte - Rückblick und Ausblick

Am 17. und 18.11.2023 kamen rund 60 Führungskräfte der Feuerwehren aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde, sowie Gäste aus der Verwaltung, zu ihrer traditionellen Arbeitstagung auf der Deula in Rendsburg zusammen. Nach der Begrüßung durch Kreisbrandmeister Mathias Schütte begann das vollgepackte Programm mit dem Dialog Feuerwehr-Verwaltung.

 

- Landrat Rolf-Oliver Schwemer - Dank und Lob

Für Schwemer hat der Einsatz bei der Sturmflut im Oktober "ganz hervorragend funktioniert". Er dankte den 986 eingesetzten Helfern ausdrücklich und hob besonders die gute Vorbereitung auf einen möglichen Flut-Einsatz an der Ostseeküste hervor. Nach seinen Worten habe die Verwaltung dabei auch gelernt, "dass früher und konsequenter alarmiert werden muss". Im Rückblick ist er froh über den Neubau der FTZ und die vorhandenen Möglichkeiten. Es gibt Überlegungen, das Lagezentrum dort ständig zu stationieren. Für künftige Einsätze wird eine Sandsack-Füllmaschine plus Lader beschafft. Abschließend dankt Schwemer für 10 Jahre gute Zusammenarbeit - er wird nicht erneut als Landrat kandidieren.

 

- Fachgruppenleiter Kjell Schröder - Dienstleistungen der FTZ verbessern

Als gutes Signal wertet Schröder die Tatsache, dass alle Anträge auf Förderung neuer Fahrzeuge positiv beschieden wurden. Nach erfolgtem Umzug der Verwaltung gibt es dort auch personelle Veränderungen: Barbara Rennekamp wird künftig die Fachbereichsleitung Umwelt und Ordnung übernehmen, Andreas Bornholt (Fachdienstleiter) und Jannes Ramm (Sachbearbeiter KAT-S) verstärken das Team. Der ebenfalls anwesende Andreas Brück wurde als Fachdienstleiter verabschiedet, er wechselt nach Kiel.

Zur Verbesserung der Arbeit der FTZ wird ein Projekt mit Workshop und Fragebogenaktion vorbereitet. So soll ein Dienstleistungskatalog erstellt werden. Kjell Schröder bittet schon jetzt um rege Beteiligung an der Fragebogen-Aktion.

 

- Beförderungen und Ehrungen

Kreisbrandmeister Mathias Schütte freut sich über folgende Beförderungen:

Sonja Ruge                         (stv. Kreismusikfachwartin)                       HLM**

Dirk Rathmann                    (Kreismusikfachwart)                                BM

Ralf Thöne                          (PSNV-E Fachwart)                                  OLM

Daniel Passig                     (Kreispressewart Fachwart)                      OLM

Torsten Gehrke                  (stv. Kreisfachwart Ausbildung)                 BM

 

Dirk Michelsen                   (AWF Eidertal)                                          EHBM

Jens Dettmer                     (stv. AWF Eidertal)                                    HBM***

Das Schleswig-Holsteinische Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze für 20 Jahre Kreisausbildung erhalten:

BM Sören Brücker aus Ellerdorf

BM Sven Hübner aus Dätgen

 

- Ralf Thöne - PSNV-E ist immer erreichbar

Als Leiter der Psychosozialen Nachversorgung für Einsatzkräfte erläutert Ralf Thöne die Bandbreite der Angebote zu diesem Thema. Sie reicht vom Einsatz-Nachsorgegespräch im Gerätehaus bis zum ausführlichen Nachsorgegespräch für einzelne Kameraden. PSNV-E ist auch Thema bei der Weiterbildung von Wehr- und Gruppenführern, auch ein Angebot für eine 90-Minuten-Ausbildung in den Wehren hält das Team von Thöne bereit. Er wünscht sich bei Einsätzen eine möglichst frühzeitige Alarmierung (Bereitschaftsdienst: 0151 - 201 468 33, Alarmierung über Melder: Stichwort: "PSNV-E RD-ECK).

Ralf Thöne versichert zum Abschluss nochmals "unsere Arbeit ist immer vertraulich und verschwiegen".

 

 - Mathias Schütte - Aktuelles aus dem Kreisfeuerwehrverband

Ab dem 01.01.2024 wird Meint Behrmann (FF Eckernförde) Uwe Wichert als Kreisbereitschaftsführer ablösen. Seine Stellvertreter sind Oliver Schodt (FF Felde) und Stefan Siewe (FF Damendorf).

 

Weiterhin widmet sich Schütte dem immer aktueller werdenden Thema Brandbekämpfung bei E-Autos. Der Landesfeuerwehrverband hat auf seiner Homepage die Gefahren und Möglichkeiten zusammengestellt (https://www.lfv-sh.de/fileadmin/download/_Facharbeit/4_IuK-Einsatz/Download_Einsatz/E-Fahrzeuge_Unterrichtung_Brandbekaempfung_und_technische_Hilfe_V2.0.pdf). Des Weiteren erwähnt er den sachgerechten Umgang mit Schaummitteln (https://www.lfv-sh.de/fileadmin/download/_Facharbeit/4_IuK-Einsatz/Download_Einsatz/DFV-AGBF-FE_Einsatz_Schaummittel_02.23.pdf) und die Besonderheiten bei Vegetationsflächenbränden (https://www.lfv-sh.de/fileadmin/download/_Facharbeit/4_IuK-Einsatz/Download_Einsatz/Handlungsempfehlung_Vegetationsbrandbekaempfung_1.pdf).

Bei der Neu- und Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen seitens des Bundes, des Landes und des Kreises zeigt sich Mathias Schütte schon jetzt optimistisch "Wir bekommen einen sehr modernen Fuhrpark".

Über die Personalstärke der Wehren in unserem Kreis berichtet er, dass aktuell 81 Prozent über 27 Mitglieder haben. 15 Prozent der Wehren haben 27, oder weniger Mitglieder. In 3 Prozent der Wehren gibt es exakt 27 oder exakt 6 Prozent. Bei nur einem Prozent sind es unter 18 Aktive. Ein besonderes Augenmerkt hat der Kreiswehrführer auf die Zahl der Atemschutzgeräteträger gerichtet. Laut FOX112 gibt es 2.228 davon im Kreis. Allerdings sind davon 308 aus verschiedenen Gründen untauglich und 642 waren aktuell nicht in der Bahn. Also gibt es realistisch zurzeit nur 1.278 AS-Träger. Mathias Schütte appelliert daher eindringlich an die Wehrführer ihre Kandidaten rechtzeitig für den Bahndurchgang anzumelden (für 2025 sind schon jetzt 55-60 Termine geplant) - und die nicht tauglichen Kameraden aus der Liste zu entfernen.

 

Für die Zukunft wünscht sich Schütte eine deutliche Reduzierung des Verwaltungsaufwandes, auch durch neue Verwaltungsprogramme. Weiterhin erwähnt er, dass künftig die Zeit in einer Kinderfeuerwehr zur Dienstzeit als Feuerwehrmann angerechnet wird. Unverständnis zeigt Schütte über das Verhalten Einzelner bei Lehrgängen an der Landesfeuerwehrschule. Künftig wird die Schule in Zweifelsfällen Alkoholtests vor Lehrgangsbeginn durchführen und als Bekleidung gilt die 1.Garnitur als Standard.

Im Anschluss ergibt sich eine Diskussion über den neuen Erlass zur Absturzsicherung, der im Amtsblatt veröffentlich wurde. Über Form und Informationsweg herrscht breites Unverständnis seitens der Feuerwehr-Verantwortlichen.

Während der Sommerferien wird die Geschäftsstelle des Verbandes künftig für zwei Wochen geschlossen bleiben, als Termin für die Jahreshauptversammlung nennt Schütte den 16.02.2024.

Zum Abschluss des ersten Tages ergreift Meint Behrmann das Wort um den Dank der Bürgermeisterin von Eckernförde an die Helfer auszurichten und die Vorfreude auf ein von ihr geplantes Helferfest zu wecken.

 

Alexander Schwartz - Fortbildung für Führungskräfte

In seinem Beitrag widmet sich Alexander Schwarz von der Landesfeuerwehrschule den aktuellen Programmen zur Fort- und Weiterbildung. Leider bemerkt er ein sinkendes Interesse zu dem Seminar zum Ausbilder in der Feuerwehr. Besonders wichtig sind ihm die Seminare Taktische Ventilation, Einsatztaktik allgemein, Einsatztaktik Brandmeldeanlagen und Einsatztaktik Löschanlagen. Diese werden zurzeit einzeln als Ein-Tages-Seminare angeboten und können 2024 erstmalig als Block-Seminar über eine Woche gebucht werden. Hier der Link zu den Lehrgängen: https://www.lfs-sh.de/Inhalte/Lehrgaenge/Lehrgaenge2024.php

 

Stefan Denschstädt - Rettungsdienst bei großen Schadensereignissen

Laut Denschstädt mussten die Rettungsdienste mit Ihren 106 Rettungswagen und 19 NEF im Jahr 2022 zu rund 250.000 Alarmierungen im Kreis ausrücken. Die Tendenz ist zunehmend. Um dem gerecht zu werden, wird die Rettungsdienst-Kooperation ihre Ausbildung neu organisieren und zahlreiche Standorte neu errichten bzw. die Stationen erneuern. Wichtig für die Feuerwehren ist die neue Struktur der R-Stufen bei einer Alarmierung. Künftig kann bereits bei Alarmierung anhand der R-Zahl die etwaige Patientenzahl klar erkannt werden:  R5 = 5 Patienten bis R150= 150 Patienten.

 

Henrik Lehn - Update für alle Meldeempfänger nötig

In der Nachbetrachtung der Unwetterlage am 20.Oktober nennt Lehn die Zahl von rund 1.400, also rund 800 zusätzlichen Einsätzen die in der Leitstelle disponiert wurden. Diese wurden mit einer Verdopplung der Regelbesetzung abgearbeitet. Dabei seien verbesserungswürdige Punkte, zum Beispiel bei der nicht vorbereiteten Formulierung für Warn-Apps aufgefallen. Nach Meinung von Lehn lasse sich auch die Alarmierung von Bereitschaften optimieren. Auf die Frage, warum die Leitstelle nicht über die angegebene Rufnummer erreichbar war, zeigt sich Lehn verwundert. Er versprach, der Sache nachzugehen.

Ein wichtiges Anliegen von Lehn ist die dem Datenschutz entsprechende Verschlüsselung im digitalen Alarmierungssystem. So müssen ALLE Meldeempfänger ein Update zur Sicherung durch Servicestellen erhalten. Hier wird es zeitnah weitere Informationen geben. Weiterhin bitte Henrik Lehn darum, die Anmeldung zu Alarmübungen rechtzeitig, also mindestens vier Wochen vorher, der Leitstelle zu übermitteln.

 

Uwe Wichert - Hochwasser und Waldbrandübung

Mit dramatischen Fotos hat Uwe Wichert den Einsatz an der Ostseeküste Revue passieren lassen. Aus dem 9 Tage dauernden Einsatz hat er Lehren, unter anderem bei der praktischen Größe der Sandsäcke und auch der Ausstattung der Pumpe gezogen. Dieses werde in die künftige Ausbildung und bei der Beschaffung einfließen. Auch die Vegetationsbrand-Übung der 2.BSB war laut Wichert für Mensch und Fahrzeuge anspruchsvoll. Für Uwe Wichert war das Hochwasser der sechste und vermutlich letzte Einsatz im KAT-S. Zum Jahresende wird er die Altersgrenze erreichen -  aber hoffentlich der Feuerwehr verbunden bleiben.

 

Text: Carsten Rehder; Fotos: Daniel Passig/Rehder 


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